Die GeoSphere Austria erstellt rund um die Uhr Wettervorhersagen. Bei extremem Wetter wird gewarnt. Die Wetterwarnungen beziehen sich dabei auf die zu erwartenden Auswirkungen und mögliche Gefahren.
Die Frage, wie das Wetter wird, ist für viele Personen und Branchen relevant. Wettervorhersagen helfen dabei, sich entsprechend auf das kommende Wetter vorzubereiten. Wetterprognosen helfen nicht nur bei der Entscheidung, ob man heute einen Regenschirm mitnehmen soll, sondern sind für viele Sektoren eine wichtige Planungsgrundlage und spielen eine essenzielle Rolle, um etwaigen Gefahren rechtzeitig entgegenwirken zu können. Die GeoSphere Austria erstellt rund um die Uhr Vorhersagen und bei extremem Wetter auch Warnungen.
Unsere Vorhersagen und Warnungen stehen online frei zur Verfügung:
Wettervorhersagen als
Planungsgrundlage
Bereits im privaten Bereich können Wettervorhersagen in der Planung und Entscheidungsfindung eine Rolle spielen: „Kann die Feier am Wochenende im Freien ausgerichtet werden?“, oder „Passt das Wetter für eine Bergtour?“.
Auch für viele Sektoren und Branchen sind Wettervorhersagen eine wichtige Planungsgrundlage. Genutzt werden die Informationen beispielsweise in der Landwirtschaft, wo detaillierte Niederschlagsvorhersagen unter anderem für die Planung der Heuernte oder das Bewässerungsmanagement relevant sind. Auch für eine sichere Durchführung von Großveranstaltungen sind Wettervorhersagen wichtig. Bei Freiluftveranstaltungen in der wärmeren Jahreszeit geht es beispielsweise nicht nur um Niederschlagsvorhersagen, sondern auch um eine Abschätzung der Gewittergefahr. Im Gegensatz dazu ist für die Einsatzplanung des Winterdienstes das Wissen um die zu erwartenden Schnee- und Glatteisbedingungen unverzichtbar. Die GeoSphere Austria bietet für viele Bereiche Spezialvorhersagen und Beratungsdienstleistungen an.
Wie entsteht eine Wettervorhersage?
Das Wetter möglichst zuverlässig vorherzusagen ist ein sehr aufwendiger Vorgang. Drei wesentliche Schritte sind notwendig:
Weltweite Messungen: Die Grundlage für jede Vorhersage ist das Erfassen des Wetterzustandes auf der gesamten Erde rund um die Uhr. Das geschieht zum Beispiel mit Messstationen an Land und auf schwimmenden Bojen sowie mit Wetterballonen, Radar und Satelliten.
Der Supercomputer: In großen Rechenzentren berechnen Hochleistungscomputer, wie sich das Wetter in den nächsten Tagen entwickelt.
Der Mensch: Die Vorhersagemodelle werden ständig besser. Trotzdem ist weiterhin die Erfahrung der Meteorologinnen und Meteorologen sehr wichtig, um eine möglichst genaue Prognose für eine bestimmte Region zu erstellen.
Betreibt die GeoSphere Austria eigene Wettermodelle?
Ja, am Hochleistungsrechner der GeoSphere Austria laufen beispielsweise folgende regionale Vorhersagemodelle im operationellen Betrieb, um Vorhersagen und Warnungen in unterschiedlichen Vorhersagezeiträumen möglichst kleinräumig zu berechnen:
AROME: Horizontale Auflösung 2,5 Kilometer und 90 Schichten in der Vertikalen. Das Modell wird alle drei Stunden neu berechnet und liefert Vorhersagen für den erweiterten Alpenraum für die nächsten 60 Stunden.
AROME-RUC (Rapid Update Cycle): Ermöglicht in einer horizontalen Auflösung von 1,2 Kilometern und 90 Schichten in der Vertikalen Wettervorhersagen für die nächsten zwölf Stunden für Österreich und Umgebung. Das Modell wird jede Stunde neu berechnet und die Vorhersage somit stündlich aktualisiert.
Die Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Wettermodelle der GeoSphere Austria. So vertritt die GeoSphere Austria Österreich beim Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF). Das ECMWF betreibt das weltweit stärkste global rechnende Vorhersagemodell. Die GeoSphere Austria verwendet ECMWF-Daten unter anderem für die Mittelfristprognosen von bis zu zehn Tagen, Monatsprognosen und als Basis für die oben genannten hochaufgelösten Regionalmodelle.
Warum hat die GeoSphere Austria einen Supercomputer?
Der 2024 auf der Hohen Warte installierte Hochleistungsrechner HPE Cray-XD2000 leistet bis zu 870 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde. Zu den Anwendungsbereichen zählen unter anderem die staatliche Krisenvorsorge, Vorhersagen und Warnungen bei Extremwetterereignissen, Modellierung von Stadtklimaszenarien, Berechnungen zur Luftqualität und Prognosen für erneuerbare Energieformen. Dieser Hochleistungsrechner ermöglicht es, Wetterphänomene noch präziser vorherzusagen, insbesondere im geographisch anspruchsvollen Alpenraum, für den mehrmals täglich detaillierte Wettervorhersagen berechnet werden.
Beratungsdienste für den Katastrophenschutz
Das Austrian Multi-Hazard Impact-based Advice Service (AMAS) hilft durch die Abstimmung zwischen Katastrophenschutz, Wetterdienst, Erdbebendienst, Hochwasserschutz, Lawinenwarndienst, Geologischem Landesdienst, Landesgesundheitsdirektion, Wildbach- und Lawinenverbauung etc., um rascher zu erkennen, welche Regionen von drohenden Extremereignissen am stärksten betroffen sein könnten und um treffsicher Schutzmaßnahmen einleiten zu können. AMAS bietet somit ein optimales Instrument, Österreich noch besser gegen Unwetter zu schützen.
Auswirkungsorientierte
Wetterwarnungen
Das Warnsystem der GeoSphere Austria stellt Informationen zum Schutz der Bevölkerung vor möglichen Wettergefahren zur Verfügung. Die Wetterwarnungen beziehen sich dabei auf die zu erwartenden Auswirkungen und mögliche Gefahren des Wetters. Dieser Ansatz wird als auswirkungsorientiert bezeichnet. Die Zahlenwerte von meteorologischen Parametern wie Windgeschwindigkeit, Regen- oder Schneemenge stehen also nicht ausschließlich im Mittelpunkt. Es werden auch verstärkende oder abschwächende Faktoren hinsichtlich der Auswirkungen der Wettersituation herangezogen und bewertet, wie z.B. Jahres- und Tageszeit, Belaubung der Bäume und die Vorbelastung einer Region. Ergänzend dazu werden Handlungsempfehlungen gegeben, um den Schaden der zu erwartenden Warnsituation an Mensch sowie Hab und Gut größtmöglich zu minimieren oder zu verhindern.
Die aktuellen Wetterwarnungen finden Sie online. Für das Staatliche Krisen- und Katastrophenschutzmanagement (SKKM) sowie für Einsatzorganisationen werden darüber hinaus auch maßgeschneiderte Warn- und Beratungsdienste zur Verfügung gestellt.
Risk Lab
Nicht nur im Bereich Wetter, sondern auch in den Bereichen Klima, Geologie und Geophysik ist es wichtig, über das isolierte Verständnis der physikalischen Prozesse in den einzelnen Fachbereichen hinaus zu gehen. An der GeoSphere Austria wird das Management von Naturgefahren und die Beurteilung von Risiken im Rahmen des Risk Labs inter- und transdisziplinär untersucht. Das Risk Lab entwickelt risikorelevante Anwendungen in den Fachbereichen der GeoSphere Austria mit Fokus auf alle relevanten Naturgefahren. Insbesondere setzt sich das Risk Lab für einen Wissenstransfer in die konkrete Anwendung und Operationalisierung ein. Dies umfasst unter anderem auswirkungsbasierte Wetterwarnungen, aber auch Klimarisikoanalysen. Durch diese Arbeit verbessern wir das Verständnis von Risiken und ihren Auswirkungen. Übergeordnetes Ziel ist die Reduzierung des Katastrophenrisikos und die verbesserte Anpassung an den Klimawandel in Österreich.