Erdbeben melden

Unterstützen Sie den Erdbebendienst und die Einsatzkräfte mit Ihrer Erdbebenmeldung. Trotz unseres modernen Erdbebenmessnetzes sind Ihre Wahrnehmungsberichte unverzichtbar.

Das engmaschige Erdbebenmessnetz ermöglicht eine genaue Lokalisierung und Bestimmung der Magnitude des Erdbebens. Je nach Bodenbeschaffenheit und Struktur des Untergrundes können die lokalen Auswirkungen eines Erdbebens, wie zum Beispiel Gebäudeschäden, jedoch sehr unterschiedlich sein. Um zu wissen, wie stark sich ein Erdbeben auf Mensch, Infrastruktur und Natur ausgewirkt hat, sind wir auf Ihre Erdbebenmeldungen angewiesen.

Ihre Erdbebenmeldung

Deshalb bitten wir Sie, wenn Sie ein Erdbeben verspürt haben, um eine Meldung Ihrer Wahrnehmungen. Für Ihre Erdbebenmeldung können Sie entweder das Web-Formular oder unsere App QuakeWatch Austria verwenden:

Was passiert mit Ihrem Wahrnehmungsbericht?

Seit dem Jahr 1904 dokumentiert der Österreichische Erdbebendienst die Auswirkungen von Erdbeben durch die Erhebung der Beobachtungen aus der Bevölkerung. Seit etwa 2004 wurden über 150.000 Fragebögen ausgefüllt, welche von uns manuell und auch automatisch ausgewertet wurden. Die Intensität, die auf Basis dieser Meldungen ermittelt wird, ist ein entscheidendes Maß für die gefühlte Stärke der Erschütterung an der Erdoberfläche und die Wahrscheinlichkeit von Gebäudeschäden.

Intensität eines Bebens: EMS-98 

Die makroseismische Intensität beschreibt die Stärke der Erschütterung durch Erdbeben an einem bestimmten Ort. Mithilfe der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98) kann die Intensität klassifiziert werden. Leichte Erschütterungen werden mit Grad II oder III bewertet, deutlich spürbare Erdbeben mit Grad IV. Bei Grad V treten in wenigen Fällen Verputzrisse auf, Gebäudeschäden gibt es ab Grad VI.

Mit Ihrer Meldung unterstützen Sie den Erdbebendienst, die lokalen Auswirkungen eines Bebens rasch einzuschätzen. Diese Informationen sind nicht nur für die Öffentlichkeit von Interesse, sondern werden zum Beispiel auch direkt dem staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement (SKKM) zur Verfügung gestellt. So können Einsatzkräfte nach einem Erdbeben direkt auf die Abschätzung des Schadenspotenzials zurückgreifen und Einsätze entsprechend planen.

Die Ergebnisse der makroseismischen Bewertung der Wahrnehmungsberichte dienen als Grundlage für Gefährdungsstudien, Gutachten und die Erdbebengefährdungskarte für Österreich. In dieser Karte ist ersichtlich, wo statistisch mit welchen Bebenstärken und Auswirkungen zu rechnen ist. Diese Informationen fließen unter anderem in die Baunorm für erdbebensicheres Bauen ein. Die Bewertung lokaler Verstärkungseffekte und Beziehungen zwischen Intensität und Bodenschwinggeschwindigkeit bzw. Beschleunigung sind weitere wichtige Anwendungen. Auch Versicherungen greifen bei der Bewertung von Schadensmeldungen auf die Intensitätswerte zurück.

Kartengrafik

Erdbebengefaehrdung.png

Neu berechnete Erdbebengefährdungskarte von Österreich. © GeoSphere Austria/Apoloner.

Das Team des Österreichischen Erdbebendienstes steht Ihnen unter seismo@geosphere.at für Anfragen und Auskünfte zur Verfügung.