Forschungsinfrastruktur
Mit ihrer vielfältigen Forschungsinfrastruktur wie Observatorien, Labore und Referenzsammlungen unterstützt die GeoSphere Austria die internationale Forschungslandschaft und ermöglicht neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Die GeoSphere Austria betreibt bedeutende, nachhaltige Forschungsinfrastrukturen mit Weltruf, die explizit in die nationale, europäische und globale Forschungslandschaft eingebettet sind. Zu diesen Forschungsinfrastrukturen zählen beispielsweise die beiden Observatorien (das Conrad Observatorium in Niederösterreich und das Sonnblick Observatorium in Salzburg), die Referenzsammlungen von Gesteinen, Fossilien und Mineralien, ebenso wie das Bohrkernlager am Erzberg in Eisenerz mit ausgewählten Kernstrecken und geochemischen Rückstellproben, die von großer wissenschaftlicher und volkswirtschaftlicher Bedeutung sind. Auch das Testgelände für Geoelektrik und Geothermie sowie das Geoanalytik-Labor in der Neulinggasse in Wien, bestehend aus Laboratorien für Probenaufbereitung, gesteinsgeochemische Analysen sowie mineralogische, paläontologische und hydrogeologische Untersuchungen, gehören zur Forschungsinfrastruktur der GeoSphere Austria.
Die GeoSphere Austria nutzt ihre Kompetenzen, um Österreichs Beteiligung am Aktionsplan des Europäischen Strategieforums für Forschungsinfrastruktur (European Strategy Forum on Research Infrastructures, ESFRI) zu stärken, die vorhandenen Forschungsinfrastrukturen optimal einzusetzen und um zur Internationalisierung der Forschung beizutragen. Wir sind dabei verstärkt in der Umweltdomäne aktiv.
So ist die GeoSphere Austria mit dem hochalpinen Sonnblick Observatorium Teil der europaweiten Aerosol-, Wolken und Spurengasforschungsinfrastruktur (Aerosol, Clouds and Trace Gases Research Infrastructure, ACTRIS). Ziel der ACTRIS Initiative ist es, in erster Linie qualitativ hochwertige integrierte Datensätze im Bereich der Atmosphärenwissenschaften zu erstellen. Das Sonnblick Observatorium ist als Beobachtungsstandort für in-situ Aerosol- und Wolkenbeobachtungen in ACTRIS integriert und ermöglicht Forschenden von verschiedenen Institutionen am Hohen Sonnblick (in 3.106 m Höhe) Messungen durchzuführen. Die Messungen im Rahmen von ACTRIS tragen zu einem besseren Verständnis der Wechselwirkung zwischen Spurengasen, Aerosolen und Wolkenbildung bei. Diese Forschungsergebnisse fließen unter anderem in der Klimaforschung ein und ermöglichen noch genauere Klimaprognosen. Zusätzlich betreibt das Sonnblick Observatorium für ACTRIS das European Centre for ambient Cloud Intercomparison (ECCINT), welches Standards für die Erfassung von Wolkeneigenschaften in Europa definiert.
Darüber hinaus ist das Sonnblick Observatorium Teil der eLTER-Forschungsinfrastruktur (Integrated European Long-Term Ecosystem, critical zone and socio-ecological system Research Infrastructure, eLTER RI). In diesem Zusammenhang wird Monitoring im Ökosystem- und Biodiversitätsbereich ermöglicht. In Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern wird eine eLTER Plattform errichtet, in der am Sonnblick Observatorium und in dessen Umgebung ein hochwertiger Beobachtungsstandort aufgebaut wird.
Das fast zur Gänze unterirdisch angelegte Conrad Observatorium ist ein geophysikalisches Observatorium, das ein breites Spektrum an Beobachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt. Mit seiner Bandbreite an unterstützten Messverfahren, der Instrumentierung und dem Layout der Messstollen stellt das Conrad Observatorium einen weltweit einzigartigen Forschungs- und Entwicklungsstandort dar. Das Observatorium ist unter anderem Teil des Europäischen Forschungsinfrastrukturkonsortiums EPOS (European Plate Observing System) und ist in den thematischen Schwerpunkten ‚Multidisziplinäre Laboratorien‘ und ‚Geomagnetismus‘ vertreten. Auch sind Daten vom Conrad Observatorium im Europäischen Datenzentrum für seismologische Breitbanddaten innerhalb EPOS abrufbar.