Lawinen
Die GeoSphere Austria betreut diverse Lawinenwarndienste in Österreich und spielt somit eine wichtige Rolle für die Sicherheit in den Bergen und auf Verkehrswegen.
Der Wintersport, speziell der alpine Skisport, ist eine wichtige Einnahmequelle für Österreich. Doch eine geschlossene Schneedecke im Gebirge bedeutet meistens auch Gefahr für Touristen und die wohnende Bevölkerung der Gebirgstäler. Immer wieder wird die Infrastruktur (z.B. Straßen- oder Bahnverbindungen) von Lawinen bedroht, und jedes Jahr fordern Lawinenabgänge in den österreichischen Bergen zahlreiche Menschenleben. Damit im Anlassfall Maßnahmen wie Straßensperrungen eingeleitet werden können, ist die tägliche Einschätzung der Lawinengefahr wichtig. Darüber hinaus sind Lawinenwarnungen ein wichtiges Planungsinstrument für Skitouren und andere Aktivitäten abseits der Pisten.
Die GeoSphere Austria betreibt im Auftrag der jeweiligen Länder die Lawinenwarndienste für Salzburg, die Steiermark, Niederösterreich und die Niederösterreichischen Landesbahnen (NÖVOG). Mit den anderen Lawinenwarndiensten Österreichs besteht eine enge Zusammenarbeit bezüglich Wetterdaten, Vorhersagen und Warnungen. Auch werden Produkte zur Warnung und Kommunikation angeboten. So gibt es beispielsweise das Dokumentations- und Warntool für die Lawinenkommissionen und weitere Entscheidungsträger vor Ort. Seit 2019 betreut die GeoSphere Austria außerdem ein Ein- und Ausgabetool für den Lawinenlagebericht für viele Bundesländer in Österreich. Auch Schulungen für Lawinenwarnkommissionen sind Teil des Leistungsspektrums.
An der GeoSphere Austria wurden in den letzten Jahren verschiedene wissenschaftliche Projekte zum Thema Lawinen durchgeführt. So wurde im EU-Projekt Crossrisk ein grenzüberschreitender Lawinenlagebericht (Kärnten, Slowenien und Steiermark) entwickelt, der gemeinsam mit der Kollegenschaft des Projektes Cairos (Tirol-Südtirol-Trentino) abgestimmt wird. Dies wird durch Kombination der relevanten Information aus den verfügbaren regionalen Lageberichten erreicht und die Kohärenz von Lawinenwarnungen in der Grenzregion erhöht. Über das EU-Projekt RisKLIM werden bis 2027 neue Tools für Lawinenwarnende entwickelt, die ebenfalls gemeinsam mit der Kollegenschaft des Projektes Cairos (Tirol-Südtirol-Trentino) abgestimmt werden.
Auch werden Produkte zur Analyse- und Vorhersage der relevanten Schneedeckenparameter auf Basis des hauseigenen Schneedeckenmodells SNOWGRID stetig weiterentwickelt. Eng an der Entwicklung beteiligt sind operationelle Lawinenwarndienste, wodurch Praxisanforderungen direkt in die Modellentwicklung miteinfließen.
Auf Basis dieser Weiterentwicklungen ist sichergestellt, dass die GeoSphere Austria auch in Zukunft Länder und Gemeinden, Lawinenkommissionen, Bevölkerung, Skibetriebe, Skitourengehende sowie Infrastrukturbetreiber mit innovativen Lawinenwarnprodukten versorgen kann.