Klima, Klimawandel

Monitoring von Österreichs Treibhausgasen mit Satellitendaten

Von 26. bis 27. Februar 2025 findet an der TU Wien der Abschluss-Workshop des GHG-KIT Leitprojekts (Österreichisches Weltraumprogramm, ASAP 18) statt.

Ziel von GHG-KIT war, den Prototypen eines Systems zu entwickeln, das die Konzentration von Treibhausgasen in Österreich flächendeckend ermittelt, in einer Kombination von Satelliten- und Bodenmessungen sowie Modellberechnungen.

Eine weltweite deutliche Reduktion von Treibhausgasen ist notwendig, um die weitere Erwärmung des Klimas und die damit verbundenen Folgen zu reduzieren.

Für die Einhaltung internationaler Rahmenbedingungen (z.B. Pariser Klimaabkommen, EU Green Deal sowie Verordnung zur Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft) berichten alle Staaten jährlich Daten ihrer Treibhausgas-Emissionen.

Zusammenarbeit von Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft

Neue technische Entwicklungen, wie etwa neue Messgeräte auf Satelliten, ermöglichen künftig, die Konzentration von Schadstoffen und Treibhausgasen flächendeckend mit hoher Genauigkeit zu untersuchen,

Hier setzte das Projekt GHG-KIT an: In einer Zusammenarbeit von österreichischen Teams aus Wissenschaft und Wirtschaft entstand in den letzten drei Jahren der Prototyp eines Systems, dass Treibhausgase in Österreich überwacht.

Das Konsortium bestand aus den Firmen GeoVille (Projektleitung), SISTEMA, Cloudflight und Earth Observation Data Center (EODC) sowie aus den wissenschaftlichen Organisationen GeoSphere Austria, Universität Wien und Technische Universität Wien. Sehr eng eingebunden war das Umweltbundesamt, das in Österreich für das jährliche Reporting der Treibhausgase zuständig ist.

Das Projekt lief von 2022 bis 2025 und wurde finanziert von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.

Von 26. bis 27. Februar 2025 werden beim Abschluss-Workshop des Projekts GHG-KIT an der TU Wien die Ergebnisse präsentiert.

Schwerpunkte: Quellen und Senken von Treibhausgasen sowie Qualität von Satelliten- und Modelldaten

Schwerpunkt im Projekt GHG-KIT war unter anderem, möglichst genau zu ermitteln: Woher kommen Emissionen von Treibhausgasen und sind sie menschlich oder natürlich verursacht? Wodurch und in welchem Ausmaß verschwinden Treibhausgase, zum Beispiel bei der Aufnahme von Kohlendioxid durch Pflanzen? Wie genau erfassen Satellitendaten und Modellberechnungen die Situation in Österreich?

Zur Beantwortung dieser Fragen wurden Messungen von Satelliten und Bodenstationen sowie Modellberechnungen kombiniert, um flächendeckend die kurzfristigen und langfristigen Veränderungen analysieren zu können. Außerdem wurde das Monitoringsystem auf bevorstehende technologische Neuerungen vorbereitet.

System auf künftige Satelliten-Generation der ESA vorbereitet

„Zum Beispiel haben wir im Projekt GHG-KIT Verfahren entwickelt, um das Monitoring von Treibhausgasen in Österreich künftig mit CO2M-Daten weiter zu verbessern“, sagt Marcus Hirtl, an der GeoSphere Austria Leiter der Abteilung für Chemische Wettervorhersage, „die CO2M-Mission der europäischen Weltraumbehörde ESA liefert ab 2026 mit einer neuen Satellitengeneration Daten zur Konzentration von Kohlendioxid, Methan und Stickstoffdioxid.“

Komplexes Gelände Österreichs ist große Herausforderung

Die Untersuchungen im Projekt zeigten auch, dass das flächendeckende Ermitteln der Konzentration von Treibhausgasen in Österreich besondere Herausforderungen bringt. „Ähnlich wie in der Wettervorhersage sorgt das durch die vielen Berge und Täler sehr komplexe Gelände für große regionale Unterschiede und Besonderheiten, die in der Verwendung von Satellitendaten und bei Berechnungen von Ausbreitungsmodellen berücksichtigt werden müssen“, sagt Marcus Hirtl, „im Wesentlichen können wir mit den entwickelten Methoden die Quellen, Verlagerungen und Senken der Treibhausgase qualitativ schon gut berechnen. Aber wir haben im Projekt auch gelernt, dass zusätzlich zu den derzeitigen und zukünftigen Satellitenmessungen notwendig sein wird, noch mehr direkte Messungen von Bodenstationen zu haben, besonders in der Nähe von Städten, um mit unseren Verfahren möglichst genau auf Emissionsquellen Rückschlüsse ziehen zu können.“

Wichtige Vorarbeiten für nächste Satellitenmissionen

Die Arbeiten im GHG-KIT-Projekt lieferten wichtige Vorarbeiten, um Daten der nächsten Satellitenmissionen effizient verwenden zu können. Sobald die neuen Satellitendaten genauere Werte für Österreich liefern, werden die Verfahren verwendet, um Treibhausgasflüsse und vor allem ihre Quellen künftig noch genauer zu bestimmen.