Die GeoSphere Austria engagiert sich weltweit für die Verbesserung der Sicherheit und Resilienz. Langfristige Partnerschaften sind dabei essenziell.
Bestens vernetzt: nationale und internationale Vertretungen
Eine wesentliche Aufgabe der GeoSphere Austria ist ihre Vertretung bei nationalen und internationalen Gremien, Organisationen und Programmen. Dabei vertritt sie international die Interessen Österreichs, trägt zur Internationalisierung der österreichischen Forschungserkenntnisse und zur Positionierung Österreichs als internationalen Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort bei. Auch den Rückfluss internationaler Erkenntnisse nach Österreich und deren Verteilung in Österreich wird so sichergestellt. National tritt die GeoSphere Austria durch ihre Expertise beispielsweise in Fachverbänden auf. Auch koordiniert sie die nationale Plattform der Österreichischen Strategie für Katastrophenrisikominderung (ASDR Plattform).
Unten ist eine Auswahl an Repräsentationen, Netzwerken und Programmen, zu denen die GeoSphere Austria Daten beisteuert oder bei denen sie aktiv involviert ist, dargestellt. Weitere Informationen können mit Mausklick ausgeklappt werden.
Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und ihre Programme
Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, bildet den Rahmen für die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Meteorologie und Klimatologie. Ziel der Zusammenarbeit ist unter anderem, um nach einheitlichen Kriterien Wetter messen zu können, Daten international auszutauschen sowie hochwertige Prognosen und Warnungen zu erstellen und so die Sicherheit und das Wohlergehen aller Menschen zu verbessern. Österreich ist seit 1955 Mitglied in der WMO und dort durch die GeoSphere Austria vertreten.
Die GeoSphere Austria ist außerdem in verschiedenen Programmen der Weltorganisation für Meteorologie vertreten. Beispiele sind das Global Atmosphere Watch Programme (GAW), das WMO Integrated Global Observing System (WIGOS), das globale Klimabeobachtungssystem (GCOS) sowie das Global Framework for Climate Services (GFCS).
ASDR Plattform und Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge
Lange Zeit lag der Fokus im Naturgefahrenmanagement darauf, wie man im Falle eines Ereignisses am besten reagieren kann. Ziel des Büros der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge sowie dessen Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge ist aber, diesen Kreislauf von der bloßen Reaktion auf Katastrophen aufzubrechen und stattdessen zu einer präventiven und proaktiven Herangehensweise überzugehen.
Die Austrian Strategy for Disaster Risk Reduction (ASDR) Plattform beschäftigt sich mit der nationalen Umsetzung der Aktivitäten des Büros der Vereinten Nationen für die Verringerung des Katastrophenrisikos. Dafür wurde an der GeoSphere Austria ein nationaler ‘Focal Point’ eingerichtet, der diese Tätigkeiten koordiniert. Ziel ist die Umsetzung des Sendai-Rahmenwerks 2015–2030 der Vereinten Nationen in Österreich.
Gruppe für Erdbeobachtung (Group on Earth Observations, GEO)
Die Gruppe für Erdbeobachtung (Group on Earth Observations, GEO) ist ein weltweites zwischenstaatliches Gemeinschaftsprojekt, das sich dem Verständnis unserer Erde widmet. Im Fokus ist hierbei die gemeinsame Entwicklung von nutzergesteuerten Lösungen basierend auf Erdbeobachtungen und Daten. Durch die Sammlung und den Austausch wichtiger Informationen bietet GEO einen umfassenden Überblick über das Wohlergehen des Planeten und ermöglicht es uns, seine Gesundheit zu überwachen und zu schützen. Es handelt sich dabei nicht nur um Datensätze, sondern um Instrumente, die als Entscheidungsgrundlage dienen und weltweit politische Maßnahmen und Initiativen für eine nachhaltige Zukunft der Gesellschaft vorantreiben. Österreich ist durch die GeoSphere Austria in der GEO-Initiative vertreten.
Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen
Viele Staaten haben sich vertraglich dazu verpflichtet, keine Nuklearwaffentests durchzuführen. Um zu überprüfen, ob Staaten sich an diese Verpflichtung halten, gibt es ein weltweites Überwachungssystem. Alle Staaten, die sich verpflichtet haben, keine Tests durchzuführen, können auf Daten dieses Systems zurückgreifen und so überprüfen, ob der Vertrag eingehalten wird. In Österreich wird diese Überprüfung durch das Nationale Datenzentrum mit Sitz an der GeoSphere Austria durchgeführt. Das Überwachungssystem basiert unter anderem auf seismischen Messungen, womit neben Erdbeben auch Explosionen im Rahmen von Nukleartests nachgewiesen werden können.
Darüber hinaus gehört die GeoSphere Austria zu den regionalen spezialisierten Zentren, bei denen die Organisation zur Verifizierung des Atomtestsperrvertrags meteorologische Ausbreitungsrechnungen anfordern kann. Mit diesen Berechnungen kann im Falle von auffällig erhöhten radioaktiven Strahlungsmessungen das Quellgebiet dieser Strahlung ermittelt werden.
Die GeoSphere Austria arbeitet eng mit dem Dachverband der europäischen Wetterdienste EUMETNET, der europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten EUMETSAT und dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ECMWF zusammen. Die Partnerschaft mit EUMETNET stärkt die europäische Zusammenarbeit in der Wettervorhersage und trägt zur Entwicklung gemeinsamer Standards bei. Durch den Zugang zu hochwertigen Satellitendaten von EUMETSAT und die Nutzung modernster Modelle und Technologien des ECMWF können wir präzise Wettervorhersagen und Klimabeobachtungen durchführen. Diese internationalen Kooperationen sind entscheidend für unsere Fähigkeit, sowohl global als auch lokal, einen positiven Beitrag zu leisten und die Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen zu verbessern.
Als übergeordnetes strategisches Ziel verfolgt EuroGeoSurveys den Aufbau eines institutionell und finanziell abgesicherten „Geological Service for Europe“ (geologischer Dienst für Europa), der insbesondere den EU-Institutionen, aber auch anderen Stakeholder-Gruppen aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Zivilgesellschaft etc., verlässliche, aktuelle, leicht zugängliche und nachhaltig verfügbare geowissenschaftliche Daten, Modelle und Expertisen zur Verfügung stellen soll. Die GeoSphere Austria ist in den Expertengruppen für folgende Themenbereiche vertreten: Geologische Kartierung und Modellierung, Erdbeobachtung – Geogefahren, Geochemie, Räumliche Information – INSPIRE, städtische Geologie, mineralische Ressourcen, Geoenergie und Wasserressourcen.
Internationale
Schlüsselprojekte für eine sichere Zukunft
Auch mittels engagierter Beteiligung an internationalen Langzeitprojekten, wie beispielsweise dem SOFF-Programm, ARISTOTLE und MeteoAlarm, setzt die GeoSphere Austria sich für die Verbesserung der Sicherheit und Resilienz auf weltweiter und europäischer Ebene ein.
Systematic Observations Financing Facility (SOFF)
Aktuelle Messungen und Beobachtungen des Wetters sind die Basis für Wettervorhersagen und -warnungen sowie für Untersuchungen zum Klima und Klimawandel. Allerdings existieren immer noch große Landflächen auf der Erde ohne geeignete Wettermessungen. Ziel der Einrichtung zur Finanzierung systematischer Beobachtungen (Systematic Observations Financing Facility, SOFF) ist, weltweit die Lücken im Messnetz zu füllen und dafür zu sorgen, dass diese Messnetze langfristig finanziert sind und in Echtzeit Daten liefern. SOFF fokussiert dabei auf Länder, welche die größten Defizite bei den Wetterbeobachtungen aufweisen, wobei den am wenigsten entwickelten Ländern und den kleinen Inselstaaten unter den Entwicklungsländern Vorrang eingeräumt wird.
SOFF ist eine Kooperation der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), des United Nations Development Programme (UNDP) und des United Nations Environmental Programme (UNEP). Die GeoSphere Austria unterstützt im Rahmen des SOFF-Programms mehrere Länder im Aufbau von Wetter-Messnetzen als Basis für Vorhersagen und Warnungen.
ARISTOTLE
ARISTOTLE ist ein vom Europäischen Amt für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (ECHO) finanziertes Projekt, das dem Europäischen Zentrum für die Koordinierung von Notfallmaßnahmen (ERCC) rund um die Uhr Expertise zu globalen Naturkatastrophen zur Verfügung stellt. Seit der Gründung von ARISTOTLE durch das Europäische Parlament im Jahr 2016 hat es die Vorteile eines multidisziplinären Partnerschaftsansatzes bei der Verbesserung der Katastrophenprävention und -vorsorge unter Beweis gestellt.
Die GeoSphere Austria hat eine wichtige Rolle im Projekt. So sind wir Teil des Koordinationsteams und des Servicemanagements. Außerdem stellen wir wissenschaftliche Expertenberatung zu den Naturgefahren Erdbeben und Wetter bereit und sind rund um die Uhr für das Europäische Zentrum für die Koordinierung von Notfallmaßnahmen erreichbar.
MeteoAlarm
MeteoAlarm ist ein Projekt vom Dachverband der Europäischen Wetterdienste (EUMETNET), das Wetterwarnungen von nationalen Wetterdiensten sammelt und einheitlich an die Öffentlichkeit weitergibt. Die GeoSphere Austria leitet dieses Projekt und arbeitet mit internationalen Unternehmen zusammen, um die Warnungen direkt an die betroffenen Personen über Smartphones zu übermitteln. Dadurch können sich Menschen frühzeitig auf extreme Wetterereignisse vorbereiten und entsprechend handeln. MeteoAlarm fördert die Zusammenarbeit europäischer Wetterdienste und Verantwortlicher, um Erfahrungen und bewährte Praktiken auszutauschen sowie einheitliche Standards auf europäischer Ebene festzulegen.