protectAlps – Projekt zur Erfassung chemischer Stressoren zum Schutz der alpinen Biodiversität mit Schwerpunkt Insekten
Ziel des Projektes ist der Aufbau und die Intensivierung langfristiger und struktureller grenzübergreifender Kooperationen zur stärkeren sozialen und ökonomischen Integration sowie zum Abbau von administrativen und legistischen Barrieren.
Im Projekt protectAlps erfasst das LfU zusammen mit deutschen und österreichischen Projektpartnern, welche schädlichen Auswirkungen chemische Stressoren für Insekten im alpinen Raum haben. Ziel ist es, Standards und Rahmenbedingungen für ein gemeinsames, grenzübergreifendes Vorgehen zum Schutz der alpinen Biodiversität zu schaffen. Das Sonnblick Observatorium bearbeitet im Rahmen die Aktivität T1.1, die standardisierte Erfassung der Stickstoffimmission als Grundlage des Eintrages von Stickstoff in wilde Ökosysteme.
Das Projekt verdeutlichte, dass gerade im Hochgebirge Online-Messinstrumente zur Erfassung von Stickstoffgrößen verlässlichere Daten liefern als die passive Messung. Aufgrund der Nachweisgrenze kann es bei passiven Sammlern im Hochgebirge zu Ausfällen kommen. protectAlps empfiehlt deshalb passive Sammler als Ergänzung für Messkampagnen. Eine zweitägige Vegetationskartierung in den beiden Untersuchungsgebieten SBO und UFS dient als Datengrundlage um Veränderungen der Pflanzengesellschaften und den damit verbundenen Effekten auf Insekten durch den Eintrag von Stickstoff durch zukünftige Kartierungen abzuschätzen. In beiden Gebieten wurden mehr als 150 Arten aufgenommen. Die Zielorganismen Totengräberkäfer (Nicrophorus spp.), Hummeln (Bombus spp), Ameisen (Formica exsecta und Formica aquilonia) wurden chemisch auf bestimmte Stressoren untersucht. Die Ergebnisse dieser chemischen Analyse zeigte, dass Insekten mit PFCs, Quecksilber, Indikator-PCBs, Flammschutzmittel und Organchlorpestizide belastet sind. Die morphologische und genetische Untersuchung zeigen eine Korrelation zwischen morphologischen Veränderungen am Körperbau der Insekten und den gemessenen Schadstoffen. Inzucht konnte als einwirkender Faktor dabei ausgeschlossen werden.
Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU, Bayern, Deutschland)
Umweltforschungsstation Schneefernerhaus (UFS, Bayern, Deutschland) im Bereich Zugspitze beteiligt
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Institut für Ökologie (Prof. Birgit Schlick-Steiner, Tirol)
Sonnblick Observatorium am Hohen Sonnblick (SBO, Salzburg, betrieben von der GeoSphere Austria)