Erneuerbare Energien

Windkraft, Geothermie und Solarenergie sind als erneuerbare Energiequellen unerlässliche Bausteine auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft.

Der Ausbau zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen in Österreich schreitet kontinuierlich voran. Dabei stellt Windkraft schon heute nach Wasserkraft die zweitwichtigste Quelle für die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien dar. Ebenso steigt die installierte Produktionsleistung aus Photovoltaik rasant an und wird durch gesetzliche Rahmenbedingungen, wie etwa das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), begünstigt. Demnach soll der nationale Stromverbrauch bis 2030 zu 100 % aus erneuerbaren Energieträgern gewährleistet werden. Die Solarthermie kann darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zu einer künftigen, CO₂-neutralen Wärmeversorgung leisten und daher die Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren. Speziell was die Wärmewende und den damit einhergehenden Übergang von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren, lokalen Quellen betrifft, spielt die Geothermie eine entscheidende Rolle. Neben Wind- und Sonnenenergie bietet die Geothermie als einzige erneuerbare Energieform eine stetige, grundlastfähige Verfügbarkeit, unabhängig von wetterbedingten, klimatischen und jahreszeitlichen Schwankungen. Neben einer beachtlichen Anzahl an derzeit schon in Betrieb befindlichen Anlagen stellt die Geothermie in Zukunft einen unverzichtbaren Baustein für die nachhaltige, emissionsfreie Wärmeversorgung in Österreich dar.

In jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit Forschungs- und Industriepartnern im In- und Ausland hat die GeoSphere Austria ein interdisziplinäres Wissen und fundierte Branchenkenntnisse in den Bereichen Windenergie, Geothermie und Sonnenenergie erworben.

Windkraft

Durch fundierte Kompetenzen im Bereich Klimaforschung bietet die GeoSphere Austria Abschätzungen zum zukünftigen Windertragspotenzial im Alpenraum anhand von Klimaszenarien für langfristige Anlagenplanungen. Für die Windenergienutzung sind Vorhersagen der Windgeschwindigkeiten sowie der Stromproduktion hochrelevant. Leistungsprognosen für die nächsten Stunden/Tage dienen als Grundlage für kurzfristige Zu- und Verkäufe am Strommarkt sowie der Gewährleistung der Netzstabilität. Dabei kann auf entsprechende Infrastruktur mit Großrechnern und einen umfangreichen Messdatenbestand zurückgegriffen werden, der als Basis für wissenschaftliche Prognosemodelle dient. Postprozessing-Verfahren mit künstlicher Intelligenz (KI) dienen der Optimierung dieser Vorhersagen.

Solarenergie

Die GeoSphere Austria besitzt umfangreiche Gitterdatensätze zur Sonneneinstrahlung in Österreich, die täglich aktualisiert werden und via Datenportal online für Planungsbüros mit technischem Hintergrundwissen zur Verfügung stehen. Dabei werden sowohl atmosphärische Effekte, als auch Verschattungen durch das Gelände berücksichtigt. Bei den entsprechenden, hochaufgelösten Modellprodukten wird auch der Einfluss von umstehenden Gebäuden und Bäumen sowie die Neigung und Ausrichtung von Oberflächen (z.B. Dachflächen) mit einbezogen. Diese Strahlungsprodukte sind unerlässliche Grundlagen für die effiziente Planung von Solaranlagen in unterschiedlichen Dimensionen.

Geothermie

Die GeoSphere Austria besitzt ein umfangreiches Know-How in der Potenzialerhebung für offene und geschlossene Nutzungsformen der Geothermie, das durch Bearbeitung von Kundenaufträgen sowie durch Mitarbeit in nationalen und internationalen Forschungsprojekten entwickelt wurde. Dies betrifft geothermische Nutzungssysteme aus dem oberflächennahen Bereich (0–300 m Tiefe) sowie aus dem tiefen Untergrund (über 300 m Tiefe). Als größtes nationales Daten- und Kompetenzzentrum im Bereich der Geowissenschaften in Österreich kann für die Bearbeitung der jeweiligen Fragestellungen auf eine Vielzahl an geologischen, geophysikalischen und hydrochemischen Daten Bezug genommen werden. Diese wurden über die vergangenen Jahrzehnte landesweit ermittelt oder von der Wirtschaft zur Verfügung gestellt. Anlassbezogen werden von der GeoSphere Austria zusätzliche Messdaten wie Wärmeleitfähigkeit, Grundwassertemperatur, Gesteinsporosität und Gesteinspermeabilität in den entsprechenden Untersuchungsgebieten erhoben. Dadurch können bestmögliche Aussagen für Bewirtschaftungsstrategien der kommunalen Wärmeplanung getroffen werden. Alle Bestands- und Neudaten fließen in dreidimensionale Modelle ein, die für Simulationen von Wärmetransportprozessen im Untergrund dienen.

Kartengrafik

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Terrestrischer Wärmestrom und geothermische Nutzungen in Österreich. © GeoSphere Austria.

Für die Bereiche Windkraft, Sonnenenergie und Geothermie bietet die GeoSphere Austria primär Informationen zu den verfügbaren Nutzungspotenzialen auf regionaler und überregionaler Ebene (Gemeinden, Bezirke, Bundesländer und österreichweit). In Form von Karten, Machbarkeitsstudien, Simulationen und Modellen der Atmosphäre und des Untergrunds stehen diese Gebietskörperschaften den Energieversorgern und der Allgemeinheit zur Verfügung. Diese Potenzialberechnungen werden auch vermehrt in niederschwelligen, webbasierten Kartendiensten verarbeitet, um standortbezogene Abfragen zu ermöglichen, die jedoch keine Detailplanungen für eine Energienutzung durch ein entsprechendes Fachbüro ersetzen. Bei Bedarf werden anlassbezogen auch konkrete Standorte für geplante Anlagen von Energieversorgungsunternehmen evaluiert.