Katastrophenschutz

Projekt RisKLIM: Klimarisiken verstehen und gemeinsam die Regionen stärken

Das Forschungsprojekt RisKLIM von GeoSphere Austria und Partnerinstitutionen aus Österreich und Deutschland stärkt die Widerstandsfähigkeit alpiner Regionen gegenüber dem Klimawandel durch neue Klimadaten, verständliche Risikokommunikation und modernisierte Lawinenwarnsysteme.In Unken im Pinzgau (Salzburg) findet am 4. November 2025 ein Workshop im Rahmen von RisKLIM statt, mit Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft, Gemeinden, Einsatzorganisationen, Wirtschaft, Schulen und Vereinen. Ziel ist, gemeinsam den Bedarf an optimalen regionalen Maßnahmen und Informationen zu Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu erheben.

Der Klimawandel verändert das Leben im Alpenraum spürbar: Wetterextreme nehmen zu, und bekannte Muster von Naturgefahren verschieben sich, etwa bei Lawinen und Schneelast. Damit geraten bewährte Schutz- und Planungssysteme zunehmend an ihre Grenzen.

Das grenzübergreifende Forschungsprojekt „RisKLIM“ widmet sich diesen Herausforderungen. Die Ziele sind dabei: Risiken besser zu verstehen, Informationen verständlich zu kommunizieren und die Widerstandsfähigkeit (Resilienz) alpiner Regionen zu stärken.

Im Projekt RisKLIM arbeiten führende Institutionen aus Österreich und Deutschland zusammen: GeoSphere Austria (Projektleitung), Montanuniversität Leoben, Deutscher Wetterdienst, Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt. Pilotregionen sind Unken (A) und Berchtesgaden (D).

Das Projekt läuft von Juli 2024 bis Juni 2027 und wird im Rahmen des EU-Programms „Interreg Bayern–Österreich“ gefördert.

Das RisKLIM-Team arbeitet an drei zentralen Schwerpunkten:

  • Grenzübergreifende Klimadaten und Klimaszenarien: Entwicklung harmonisierter, grenzübergreifender Klimadaten und Klimaszenarien für den Alpenraum, insbesondere zu Schneeparametern. Diese bilden die Grundlage für vorausschauende Anpassungsstrategien in Gemeinden, Infrastruktur und Tourismus.
  • Risikokommunikation und Climate Services: Erforschung, wie Informationen über Klimawandel und Naturgefahren so aufbereitet werden können, dass sie für Entscheidungstragende und Bevölkerung verständlich, zugänglich und nutzbar sind.
  • Lawinenwarnung und Lawinenkommissionen: Weiterentwicklung bestehender Warnsysteme, Integration moderner Schneedeckenmodelle sowie Aufbau neuer Rückmeldetools und Lernangebote für Lawinenkommissionen und Einsatzorganisationen.

Workshop in Unken

Im Rahmen von RisKLIM findet am 4. November 2025 in Unken im Pinzgau (Salzburg) der Workshop „Reallabor Unken – Gemeinsam sicher in die Zukunft“ statt.

Hier erheben die Projektorganisationen gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden, Einsatzorganisationen, Wirtschaft, Schulen und Vereinen den Bedarf an regionalen Kommunikationsstrategien und konkreten Maßnahmen, um besser mit Naturgefahren umzugehen.

Brücke zwischen Forschung, Praxis und Bevölkerung

RisKLIM-Projektleiter Arno Studeregger von der GeoSphere Austria: „Ziel des Workshops und des gesamten Projekts ist, möglichst viel Erfahrung, Wissen und Ideen aus den Regionen einfließen zu lassen. RisKLIM soll eine Brücke zwischen Forschung, Praxis und Bevölkerung schaffen.“

Renate Renner von der Montanuniversität Leoben: „Nur wenn wir wissenschaftliche Erkenntnisse mit den regionalen Anforderungen verbinden, können wir nachhaltige und wirksame Strategien zur Anpassung an den Klimawandel entwickeln.“

Gudrun Mühlbacher, Leiterin des Regionalen Klimabüros München: „Ein wichtiger Bestandteil von RisKLIM ist auch die grenzübergreifende Vereinheitlichung von Daten und Methoden. Damit wir die Herausforderungen des Klimawandels in der Grenzregion Österreich– Deutschland optimal und effizient lösen können.“