Programm zur weltweiten Verbesserung von Vorhersagen, Warnungen und Klimaanalysen
Die GeoSphere Austria unterstützt im Rahmen des SOFF-Programms der Vereinten Nationen neun Länder auf drei Kontinenten im Aufbau von Wetter-Messnetzen als Basis für Wettervorhersagen und -warnungen sowie Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Diese Woche werden mit dem Tschad die Arbeiten zum Aufbau eines Messnetzes erarbeitet, das langfristig nach internationalen Kriterien Wetterdaten liefert und auch weltweiten Vorhersagemodellen einen Nutzen bringt.
Das Ziel von „SOFF – Systematic Observations Financing Facility“ (Einrichtung zur Finanzierung systematischer Beobachtungen) ist, weltweit die noch bestehenden Lücken in den meteorologischen Messnetzen zu füllen und dafür zu sorgen, dass diese Messnetze langfristig finanziert sind und dauerhaft Daten liefern, die nach internationalen Standards erhoben wurden.
Die dadurch entstehenden Verbesserungen von Wettervorhersagen, Frühwarnsystemen und Klimainformationsdiensten helfen, Leben und Lebensgrundlagen sowie Eigentum zu schützen.
Vorrang haben im SOFF-Programm die am wenigsten entwickelten Länder. Das Programm ist eine der Grundlagen für das Ziel der Vereinten Nationen, dass bis 2027 alle Menschen der Erde einen einfachen Zugang zu Wetterwarnungen haben (->Early Warnings for All).
SOFF ist eine Kooperation der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), des United Nations Development Programme (UNDP) und des United Nations Environmental Programme (UNEP).
Österreich hat sich als eines der ersten Länder an der Finanzierung der Initiative beteiligt und arbeitet im SOFF-Programm, vertreten durch die GeoSphere Austria, mit neun Ländern auf drei Kontinenten zusammen: Südsudan, Tschad, Dschibuti, Sierra Leone, Guyana, St. Lucia, Dominica, St. Vincent und die Grenadinen, Laos.
Der Tschad ist nun das erste Land bei dem die Bedarfsanalyse abgeschlossen ist, und mit dem die GeoSphere Austria die Investitionsphase beginnt, in der es um die Umsetzung der Vorhaben geht. Dazu finden diese Woche (27. bis 31. Januar 2025) im Tschad zahlreiche Workshops des SOFF-Projekts statt, in denen die projektrelevanten Ministerien und der Wetterdienst des Tschad (ANAM) mit Vertreterinnen und Vertretern des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen und des SOFF-Programms Lösungen erarbeiten.
Konkret geht es um die in der Bedarfsanalyse erkannten Einschränkungen des meteorologischen Messnetzes. „Nur zwei von 33 Boden-Wetterstationen im Tschad erfüllen derzeit die internationalen Kriterien und es gibt keine Messungen in den oberen Luftschichten“, sagt Andreas Schaffhauser, wissenschaftlicher Generaldirektor der GeoSphere Austria, „am Ende des SOFF-Projekts werden 33 Boden-Wetterstationen und sechs Radiosonden-Stationen für den Aufstieg von Wetterballons in Betrieb sein. Dabei sind auch die langfristige Wartung sowie die Übermittlung der Daten nach internationalem Standard garantiert. Da das Wetter weltweit zusammenhängt, nutzen diese Arbeiten nicht nur in der Region, sondern verbessern auch die Datengrundlage für die global berechneten Vorhersagemodelle.“
Fatima Goukouni Weddeye, im Tschad Ministerin für Transport, zivile Luftfahrt und nationale Meteorologie, betont den mehrfachen Nutzen des SOFF-Projekts für ihr Land: „Die Stärkung der Kapazitäten unseres Wetterdienstes ANAM unterstützt die Strategie der Regierung der Republik Tschad, im Land qualitativ hochwertige Vorhersagen zur Verfügung zu stellen, um auf extreme Wetter- und Klimaereignisse rechtzeitig reagieren zu können und die Risiken von Katastrophen für die Bevölkerung und die natürlichen Ressourcen zu mindern.“