Frühe Entwicklung der Pflanzen
Die Entwicklung vieler Pflanzen ist heuer deutlich früher als im Durchschnitt, aber nicht so extrem wie im Vorjahr. Die kostenlose App „Naturkalender" der GeoSphere Austria zeigt alle aktuellen Naturbeobachtungen in Österreich und bietet auch die Möglichkeit, eigenen Meldungen hochzuladen und damit nationale und internationale Forschungsprojekte zu unterstützen. Neu: Seit heuer enthält die App „Naturkalender" eine neue Rubrik für pollenallergene Pflanzen.
Die Entwicklung der Pflanzen wurde im größtenteils sehr milden März deutlich beschleunigt und durch die kalte Witterung der letzten Tage etwas gebremst. Blüte und Blattaustrieb liegen derzeit rund eine Woche vor einem typischen Frühling im Zeitraum 1991 bis 2020 und rund zwei Wochen vor einem typischen Frühling im Zeitraum 1961 bis 1990.
„Zum Beispiel war heuer der Blühbeginn der Sal-Weide, auch als Palmkätzchen bekannt, im Mittel aller Beobachtungen in Österreich am 7. März. Das war fünf Tage früher als im Durchschnitt des Zeitraums 1991 bis 2020 und 14 Tage früher als im Durchschnitt des Zeitraums 1961 bis 1990“, sagt Thomas Hübner von der GeoSphere Austria. „Es ist aber nicht so extrem wie im Vorjahr, als der Blühbeginn der Sal-Weide im österreichweiten Mittel am 23. Februar war oder wie Jahr im 2008 am 20. Februar“.
Demnächst beginnt in den tiefen Lagen Österreichs die Blüte von Apfel und Rosskastanie. „Das ist eine gute Gelegenheit für Interessierte, aktuelle Beobachtungen in der kostenlosen App ‚Naturkalender‘ festzuhalten. Damit lässt sich die Entwicklung der Natur in der eigenen Region über die Jahre vergleichen und mit den Daten werden auch nationale und internationale Forschungsprojekte unterstützt“, erklärt Thomas Hübner, „diese Daten sind zum Beispiel sehr wertvoll im Bereich der Klimaforschung aber auch für Fragen der Frostanfälligkeit bestimmter Pflanzen.“
Die App „Naturkalender“ wird ständig erweitert und bietet seit heuer auch die Möglichkeit, Ort und Blüte der gängigsten Quellen für eine Pollenallergie nachzuschlagen und selbst als Citizen Scientist zu dokumentieren. Die Erweiterung um Pflanzen wie Erle, Baumhasel und Götterbaum wurde gemeinsam mit dem Pollenservice Wien der MedUni Wien umgesetzt.
Die Phänologie ist einer von drei Bereichen, in denen die GeoSphere Austria online wichtige Informationen aus der Bevölkerung erhält:
- Beobachtungen von Pflanzen melden: Die Veränderungen von Klima und Umwelt zeigen sich bei der jahreszeitlichen Entwicklung der Pflanzen im Verlauf des Jahres.
- Wetter melden: Wettermeldungen aus der Bevölkerung helfen, die Auswirkungen von Wetter und Unwettern in Echtzeit zu erfassen und unterstützen Vorhersage und Warnungen.
- Erdbeben melden: Die Meldungen aus der Bevölkerung liefern wichtige Informationen zu den Auswirkungen von Erbeben. Sie ergänzen die Daten aus dem Bebenmessnetz und gehen langfristig auch Informationen zur Erdbebengefährdung und in Baunormen ein.