Geophysik, Katastrophenschutz

Erdbeben im Februar 2025

Im Februar wurden in Österreich elf Erdbeben von der Bevölkerung verspürt. Jeweils drei ereigneten sich in der Steiermark und in Tirol und jeweils eines in Kärnten, Niederösterreich, Vorarlberg, Salzburg und Kroatien.

Am 1. Februar ereignete sich um 14:45 Uhr MEZ ein Erdbeben der Magnitude 2,3 etwa 4 km westlich von Judenburg, Steiermark (47,17°N, 14,60°O). Es wurde in einigen Orten in der Umgebung des Epizentrums schwach bis deutlich von der Bevölkerung wahrgenommen. Die Intensität erreichte 3-4 Grad auf der 12-stufigen Europäischen Makroseismischen Skala (EMS-98).

Am 5. Februar folgte um 19:29 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 2,4 mit Epizentrum nördlich von Fohnsdorf, Steiermark (47,24°N, 14,65°O), das vor allem in Fohnsdorf, Judenburg und Pöls von vielen Personen verspürt wurde. Zu diesem Beben sind 96 online-Wahrnehmungsberichte beim Erdbebendienst eingelangt. Die Erschütterungen wurden deutlich wahrgenommen, die Intensität erreichte maximal 4 Grad auf der EMS-98.

In Kroatien wurde am 11. Februar um 18:43 Uhr ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 5,0 registriert, das etwa 34 km nordöstlich von Zadar lokalisiert wurde (44,36°N, 15,51°O). Es war für die Bevölkerung im Gebiet des Epizentrums stark spürbar. Im Südosten der Steiermark wurden Ausläufer des Bebens von einigen Personen in Form von leichten Erschütterungen wahrgenommen. Die Intensität betrug in Österreich 3 Grad auf der EMS-98.

Am 13. Februar ereignete sich um 11:43 Uhr südlich von Wörgl, Tirol (47,49°N, 12,08°O) ein Erdbeben der Magnitude 3,0, das im Umkreis von etwa 12 km deutlich verspürt wurde und vereinzelt auch bis Innsbruck, Kössen und Jochberg wahrnehmbar war. Es sind 264 Wahrnehmungsberichte über das online-Formular eingelangt, die meisten aus Wörgl, Langkampfen, Kufstein und Kirchbichl. Die Erschütterungen wurden als deutlich, beunruhigend und teilweise als erschreckend beschrieben, Gebäude wurden schwach bis deutlich gerüttelt, Gegenstände und Flüssigkeiten bewegten sich. Das Beben ereignete sich in einer relativ großen Herdtiefe von 11 km, die Intensität betrug in den Orten rund um das Epizentrum 4 Grad auf der EMS-98.

Ein Erdbeben der Magnitude 2,0 mit Epizentrum etwa 8 km südlich von Ferlach, Kärnten (46,46°N, 14,33°O) wurde am 14. Februar um 07:06 Uhr vereinzelt wahrgenommen. In Windisch Bleiberg (Slovenji Plajberk) war ein schwacher Ruck zu spüren und ein Knall wurde gehört. Die Intensität betrug 2 bis 3 Grad auf der EMS-98.

Viele Personen spürten die Auswirkungen eines Erdbebens der Magnitude 2,5 nördlich von Obermieming, Tirol, am 19. Februar um 19:29 Uhr (47,34°N, 10,94°O). Es wurden mehr als 140 Wahrnehmungsformulare an den Erdbebendienst gesendet. Am stärksten waren die Erschütterungen in Obsteig, Mieming, Silz und Mötz spürbar. Viele vernahmen ein Grollen des Untergrundes und bemerkten einen Ruck oder ein Zittern und ein deutliches Rütteln des Zimmers oder Gebäudes. Die Epizentralintensität erreichte 4 Grad auf der EMS-98.

Ein schwaches Erdbeben bei Berndorf, Niederösterreich (47,90°N, 16,13°O) wurde am 20. Februar um 22:56 Uhr vereinzelt verspürt. Bei einer Magnitude von 1,4 wurden ein schwaches Zittern und ein Grollen wahrgenommen. Die Intensität betrug 2 bis 3 Grad auf der EMS-98.

Am 22. Februar ereignete sich um 02:47 Uhr bei Götzis, Vorarlberg (47,35°N, 9,61°O) ein Erdbeben der Magnitude 1,8, das von einigen Personen zum Teil deutlich bemerkt wurde. Die Intensität erreichte 3 bis 4 Grad (EMS-98).

Im Raum Unzmarkt-Judenburg, Steiermark, bebte am 23. Februar um 08:41 Uhr erneut die Erde (47,22°N, 14,54°O). Das Erdbeben der Magnitude 2,2 wurde westlich von Pöls lokalisiert und in der näheren Umgebung schwach bis deutlich wahrgenommen. Die Intensität wurde mit 3 bis 4 Grad (EMS-98) bewertet.

In den Lechtaler Alpen, Tirol (47,25°N, 10,59°O), ereignete sich am 26. Februar um 03:57 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 2,4 mit Epizentrum etwa 12 km westlich von Imst. Die Erschütterungen weckten viele aus dem Schlaf und konnten sowohl im Inntal als auch im Außerfern deutlich verspürt werden. Die Intensität erreichte maximal 4 Grad auf der EMS-98.

Ein schwaches Beben der Magnitude 1,3 ereignete sich am 26. Februar um 05:10 Uhr südlich von Golling, Salzburg (47,54°N, 13,16°O). Es wurde von einigen Personen in Golling und Scheffau am Tennengebirge schwach mit einer Intensität von 3 Grad (EMS-98) wahrgenommen.

Der Österreichische Erdbebendienst dankt der Bevölkerung für ihre Wahrnehmungsberichte, mit deren Hilfe die Intensität der Erdbeben bestimmt wurde.

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Epizentren und Intensitäten der im Februar 2025 in Österreich verspürten Erdbeben. Das Erdbeben aus Kroatien ist in der Karte nicht dargestellt. © GeoSphere Austria.

Intensitätsskala ( EMS-98 )

Auszug aus Kurzform der 12-stufigen Europ. Makroseismischen Skala 1998, basierend auf Mercalli-Sieberg

  • 2 Grad Kaum fühlbar: Erschütterungen werden nur in einzelnen Fällen von Personen in völliger Ruhe in Gebäuden wahrgenommen.
  • 3 Grad Schwach fühlbar: Von wenigen Personen in Gebäuden wahrgenommen. Ruhende Personen empfinden ein leichtes Schaukeln oder Rütteln.
  • 4 Grad Deutlich fühlbar: In Gebäuden von vielen Personen und im Freien vereinzelt wahrgenommen. Einige Schlafende erwachen. Geschirr und Fenster klirren, Türen rütteln.

Weltweite starke Erdbeben

Datum / Weltzeit / M / Epizentrum / Kommentar

08.02.2025 / 23:23 / 7,6 / Karibisches Meer / 17,69°N 82,42°W / Stromausfälle in Teilen von Honduras und Belize, kleiner Tsunami an der mexikanischen Küste beobachtet

14.02.2025 / 20:28 / 6,0/ Äthiopien, 130 km östl. v. Addis Abeba / 8,97°N 39,95°O / -

16.02.2025 / 18:55 / 5,1 / Iran, im Westen / 32,82°N 48,44°O / Einige Schäden an Gebäuden

25.02.2025 / 22:55 / 6,1 / Indonesien, Molukkensee / 0,38°N 124,94°O / Epizentrum 56 km vor der Küste

Zeit - Herdzeit in Weltzeit UTC bzw. Greenwich Mean Time GMT / M - Magnitude (logarithmisches Energiemaß) / Die Koordinaten der Weltbeben stammen von USGS / Angaben ohne Gewähr

Österreichischer Erdbebendienst - GeoSphere Austria Hohe Warte 38, A-1190 Wien Tel. +43 1 36026 2508 E-Mail: seismo@zamg.ac.at